8. November 2022, 11:00 bis 17:00 Uhr
ECKD Event- und Tagungszentrum Kassel | Hybridveranstaltung
Die Anmeldefrist für die Veranstaltung ist leider abgelaufen.
Das Symposium „Multimodale Energiesysteme in Theorie und Praxis“ geht in die zweite Runde.
In diesem Jahr dreht sich alles um das Thema „Erneuerbare und Wasserstoff – Elemente für Sicherheit und Stabilität“.
11:00 Uhr | Registrierung
|
11:30 Uhr | Begrüßung und Eröffnung des Symposiums | Dr. Dirk Stenkamp, TÜV NORD AG
|
11:40 Uhr | Keynote | Jörg Singer, AquaVentus e.V. und Bürgermeister von Helgoland
|
11:55 Uhr | Grußwort | Thomas Biedermann, RWTÜV Stiftung
|
12:00 Uhr | Einführung in die Thematik | Prof. Dr. Peter Birkner, House of Energy e.V.
|
12:10 Uhr | Themenblock 1: Multimodale Energiekonzepte im Übertragungs- und Verteilnetzbereich
Einführung und Moderation | Prof. Dr. Martin Braun, Universität Kassel und Fraunhofer IEE
Stromtransportbedarfe bei verschiedenen Szenarien der zukünftigen Wasserstoffinfrastruktur und Nutzung Elektrolyse-Redispatch | Norman Gerhardt Fraunhofer IEE und Jolando Kisse, Universität Kassel
Wärmepumpen und Elektrolyse als Herausforderung im aktuellen Netzentwicklungsplan Strom 2023 - Abbildung eines klimaneutralen Energiesystems | Dr. Lukas Wimmer, TenneT TSO GmbH
Wärmewende im Verteilnetz – Strom-, Gas- und Wärmenetze | Matthias Lenz, Fraunhofer IEE
Moderierte Diskussion und Kernaussagen
|
13:10 Uhr | Mittagspause
|
14:15 Uhr | Themenblock 2: Technologien für multimodale Energiesysteme
Einführung und Moderation | Silvio Konrad, TÜV NORD
Wasserstoff als Schlüsseltechnologie für die Sektorkopplung | Dr. Jörg Aign, TÜV NORD
Ammoniak-Cracking - Wasserstoff aus Ammoniak | Dr. Ralph Kleinschmidt, thyssenkrupp Uhde
Stärkung der Stromnetzstabilität durch Integration von Wasserstoff und Energiespeichern | Malte Berghaus, TÜV NORD
Moderierte Diskussion und Kernaussagen
|
15:15 Uhr | Kaffeepause
|
15:45 Uhr | Themenblock 3: Implementierungen multimodaler Energiesysteme
Einführung und Moderation | Prof. Dr. Peter Birkner, House of Energy e.V.
Rechtlicher Rahmen zur Etablierung einer Wasserstoffwirtschaft in der EU und Deutschland | Dr. Olaf Däuper, Becker Büttner Held
Hydrogen Valley Wolfhagen – Grüner Wasserstoff in Nordhessen | Christoph Lübcke, BLG Project GmbH
Blending von Wasserstoff in Erdgasnetzen – Praktische Erfahrungen | Frank Schwermer, Avacon Netz GmbH
Moderierte Diskussion und Kernaussagen
|
16:45 Uhr | Zusammenfassung, Ausblick, Verabschiedung |
17:00 Uhr | Ausklang |
Anmeldungen für die Online-Veranstaltung sind bis zum 07. November 2022 möglich.
| Leiter Clean Energy Solutions, TÜV NORD | Mitglied der Geschäftsführung, TÜV NORD EnSys
| |
Malte Berghaus | | Leiter Netze Cluster Energieinfrastruktursysteme, TÜV NORD EnSys
|
Thomas Biedermann | | Vorsitzender des Vorstandes, RWTÜV e.V. und RWTÜV-Stiftung
|
Prof. Dr. Peter Birkner | | Geschäftsführer, House of Energy e.V.
|
Prof. Dr. Martin Braun | | Universitätsprofessor und Fachgebietsleitung Energiemanagement und Betrieb elektrischer Netze, Universität Kassel |Leiter des Bereichs Netzplanung und Netzbetrieb am Fraunhofer IEE
|
Dr. Olaf Däuper | | Rechtsanwalt und Partner, Becker Büttner Held
|
Norman Gerhardt | | Abteilungsleiter Energiewirtschaft und Systemanalyse, Fraunhofer IEE
|
Jolando Kisse | | Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Energiemanagement und Betrieb elektrischer Netze, Universität Kassel
|
Dr. Ralph Kleinschmidt | | Head of Technology, Innovation and Sustainability, thyssenkrupp Uhde
|
Silvio Konrad | | Leiter Strategisches Geschäftssegment Energie, TÜV NORD | Mitglied der Geschäftsführung, TÜV NORD Systems
|
Matthias Lenz | | Geschäftsfeldleiter Netzplanung und Netzbetrieb beim Fraunhofer IEE
|
Christoph Lübcke | | Geschäftsführender Gesellschafter, BLG Project GmbH
|
Frank Schwermer | | Geschäftsführer, Avacon Netz GmbH
|
Jörg Singer | | Bürgermeister von Helgoland und Chairman AquaVentus e.V.
|
Dr. Dirk Stenkamp | | Vorstandsvorsitzender, TÜV NORD AG
|
Dr. Lukas Wimmer | | Ingenieur Netzplanung, TenneT TSO GmbH
|
2. Symposium „Multimodale Energiesysteme in Theorie und Praxis“ – 08.11.2022
In Kooperation mit dem TÜV NORD, der Universität Kassel und dem Fraunhofer IEE veranstaltete House of Energy e.V. am 08. November das zweite Symposium „Multimodale Energiesysteme in Theorie und Praxis“.
In diesem Jahr drehte sich alles um das Thema „Erneuerbare und Wasserstoff – Elemente für Sicherheit und Stabilität“.
Durch die Wahl eines Hybridformates konnten wir rund 30 Teilnehmende in Kassel im ECKD Event- und Tagungszentrum begrüßen und gleichzeitig über 60 Teilnehmende online erreichen.
Dr. Dirk Stenkamp von der TÜV NORD AG war online zugeschaltet und begrüßte um 11:30 Uhr alle Teilnehmenden zur Eröffnung des Symposiums.
Es folgte eine Keynote von Jörg Singer, AquaVentus e.V. und Bürgermeister von Helgoland. Er berichtete von einem Projekt, das die Nordsee zur Produktionsstätte für grünen Wasserstoff machen soll:
Nachdem Thomas Biedermann von der RWTÜV Stiftung ein Grußwort sprach, stellte Prof. Dr. Peter Birkner vom House of Energy e.V. bei der Einführung in die Thematik fest, dass die Endenergieträger der Energiewende Elektrizität und Wasserstoff und deren Derivate in ein multimodales System eingebettet sein müssen. Wir benötigen eine vorausschauende Netzplanung, die multimodal alle Netze Strom-Gas-Wärme im Verbund betrifft.
Nach diesem Auftakt startete das Symposium mit dem ersten von drei wissenschaftlichen Themenblöcken. Dieser betrachtet Multimodale Energiekonzepte im Übertragungs- und Verteilnetzbereich mit dem Schwerpunkt auf Forschung und Entwicklung.
Prof. Dr. Martin Braun, Universität Kassel und Fraunhofer IEE führte kurz in das Thema ein und moderierte im Anschluss der Impulse die Diskussion. Er sprach an, dass im Rahmen der Transformation dafür zu sorgen sei, die Netzsicherheit und einen stabilen Netzbetrieb abzusichern. Dabei rückten nun vor allem die Verteilnetze in den Fokus, in denen die Energiewende letztlich realisiert werde.
Stromtransportbedarfe bei verschiedenen Szenarien der zukünftigen Wasserstoffinfrastruktur und Nutzung Elektrolyse-Redispatch
| Norman Gerhardt Fraunhofer IEE
„Für eine Reduktion des notwendigen Übertragungsnetzausbaus, ist eine regionale Steuerung des Zubaus an Elektrolyse vor allem in Norddeutschland und deren Einbindung in den Redispatch essenziell. On-Site Elektrolyse am Industriestandort führt dagegen zu höheren Kosten und extreme Anforderungen an den Netzausbau.“
Es wurden mehrere mögliche "Storylines" zur Entwicklung des zukünftigen Energiesystems in Deutschland untersucht. Die signifikantesten Unterschiede zwischen den Storylines zeigen sich an den Verbrauchs-Bandbreiten und den Lokalisierungen der einheimischen Wasserstoff-Elektrolyseanlagen:
Die Gesamtleistung und die Lokalisierung der Elektrolyseanlagen gehören zu den entscheidenden räumlichen Determinanten des zukünftigen Strombedarfs und damit auch des zukünftigen Stromtransportbedarfs.
Tiefergehende Erläuterungen und Diskussionen können dem UPTAKE-Endbericht entnommen werden. https://www.oeko.de/fileadmin/oekodoc/UPTAKE_Endbericht.pdf
| Jolando Kisse, Universität Kassel
Für die nähere Zukunft (2030) und ausgewählte Szenarien werden vom Fraunhofer IEE und der Universität Kassel auch infrastrukturscharfe Netzplanungs- und Betriebsoptimierungen durchgeführt. Es zeigt sich, dass vor allem PEM-Elektrolyseure aufgrund ihrer Flexibilität ein hohes Redispatch-Einsatzpotenzial bieten, wodurch sie zur Vermeidung von Leitungsüberlastungen beitragen können. Dadurch werden die marktgetriebenen Lastgänge verändert, d. h. es ist mehr Teillastbetrieb zu erwarten. Je nach Standort kann es durch den Redispatch-Einsatz insgesamt zu einer Erhöhung oder Verringerung der produzierten Wasserstoffmenge kommen. Vor allem bei hohen installierten Elektrolyseurleistungen könnte dadurch ein weiterer Wasserstofftransport zum Ausgleich nötig werden, zusätzlich zum Transportbedarf, der aufgrund des entstehenden Wasserstoffmarktes zu erwarten ist. Eine tiefergehende Betrachtung erfolgt aktuell im Wasserstoff-Leitprojekt TransHyDE.
Wärmepumpen und Elektrolyse als Herausforderung im aktuellen Netzentwicklungsplan Strom 2023 – Abbildung eines klimaneutralen Energiesystems
| Dr. Lukas Wimmer, TenneT TSO GmbH
Wärmewende im Verteilnetz – Strom-, Gas- und Wärmenetze
| Matthias Lenz, Fraunhofer IEE
Nach der anschließenden einstündigen Mittagspause mit viel Raum für weitere Diskussionen begann der zweite Themenblock, welcher zu aktuellen Technologien und Lösungen überleitet, an denen beziehungsweise mit denen die Industrie arbeitet. Silvio Konrad, TÜV NORD führte kurz in das Thema ein und moderierte im Anschluss der Impulse die Diskussion.
Wasserstoff als Schlüsseltechnologie für die Sektorkopplung
| Dr. Jörg Aign, TÜV NORD
Ammoniak-Cracking – Wasserstoff aus Ammoniak
| Dr. Ralph Kleinschmidt, thyssenkrupp Uhde
„Unsere Lösung für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft? Grünes Ammoniak. Es eignet sich nicht nur als effizientes Transportmedium, sondern dank Ammoniak-Cracking kann grüner Wasserstoff am Ende des Prozesses zurückgewonnen werden“
Stärkung der Stromnetzstabilität durch Integration von Wasserstoff und Energiespeichern
| Malte Berghaus, TÜV NORD
Nach der moderierten Diskussionsrunde und Herauskristallisierung der Kernaussagen gab es eine halbstündige Kaffeepause. Abschließend wurden im dritten Themenblock „Implementierungen multimodaler Energiesysteme“, Best-Practice-Beispiele vorgestellt, die zeigen was bereits umgesetzt wurde und wo die Herausforderungen liegen. Prof. Dr. Peter Birkner, House of Energy e.V. führte kurz in das Thema ein und moderierte im Anschluss der Impulse die Diskussion.
Rechtlicher Rahmen zur Etablierung einer Wasserstoffwirtschaft in der EU und Deutschland
| Dr. Olaf Däuper, Becker Büttner Held
Herr Dr. Däuper ging in seinem Impulsvortrag "Rechtlicher Rahmen zur Etablierung einer Wasserstoffwirtschaft in der EU und Deutschland" auf diverse rechtliche Aspekte in Bezug auf 1.) Erzeugung, 2.) Transport, Verteilung und Speicherung sowie 3.) Nutzung von Wasserstoff im deutschen und europäischen Recht ein. Er betonte dabei, dass die Regulierung vielen Einflüssen unterliegt und der rechtliche Rahmen nicht immer perfekt passt.
EU: Getrennte Regulierung von Erdgas- und H2-Infrastruktur, Entflechtung des Netzbetriebs erfordert Gründung einer H2-Netzgesellschaft.
Hydrogen Valley Wolfhagen – Grüner Wasserstoff in Nordhessen
| Christian Hess, BLG Project GmbH
Die BLG Project GmbH befasst sich mit der Projektierung von PV- und Windkraftanlagen. Das Thema Wasserstoff spielt ebenfalls eine wichtige Rolle und es ist angedacht, zukünftig grünen Wasserstoff in Nordhessen zu erzeugen. Für das Gelingen der Energiewende und konkreter Projekte vor Ort sieht Christian Hess die Akzeptanz der Bürger:Innen als elementaren Bestandteil:
„Es wird nicht möglich sein, Deutschland bzw. seinen Bürgern die Energiewende Top-Down aufzuzwängen oder zu verordnen.
An erster Stelle benötigten wir hierfür die nötige Akzeptanz, das tiefe Verständnis und Teilhabe bei den vor Ort betroffenen Bürgerinnen und Bürgern sowie bei den für die Genehmigung zuständigen Kommunen, um die wissenschaftlich basierten Erkenntnisse und Annahmen in reale Projekte überführen zu können.
Am besten funktioniert dies über engagierte, innovative, mittelständische Unternehmen, wie die BLG, welche die notwendige Nähe herstellen können und den Bürgern auf Augenhöhe begegnen.“
Blending von Wasserstoff in Erdgasnetzen – Praktische Erfahrungen
| Frank Schwermer, Avacon Netz GmbH
„Der bereits begonnene Transformationspfad der Gaswirtschaft hin zur Klimaneutralität wird in Anbetracht der aktuellen Entwicklungen wichtiger denn je. Auf dem Weg zu einer klimaneutralen und resilienten Energieversorgung sehen wir großes Potential für die Transformation bereits bestehender Gasnetze auf grüne Gase, insbesondere Wasserstoff. Die Nutzung bestehender Assets stellt ebenfalls einen großen Beitrag zur Nachhaltigkeit dar.“
Im Anschluss an die moderierte Diskussion und Kernaussagen des dritten Themenblocks, fasste Prof. Dr. Martin Braun den gesamten Tag zusammen.
Silvio Konrad verabschiedete die Teilnehmenden, sodass ein Tag mit vielen Eindrücken, Impulsen und Anregungen um 17:00 Uhr zu Ende ging.
Im jeweiligen Anschluss an die Themenblöcke war es den Teilnehmenden möglich, Fragen an die Referenten zu stellen und Anregungen beziehungsweise Ausführungen zu diskutieren. Diese Möglichkeit wurde rege genutzt.
Wenn Sie als Leser Fragen oder eine Rückmeldung zum Symposium haben, kontaktieren Sie uns gerne. Wir freuen uns immer darauf, unser Netzwerk zu vergrößern.
© 2024 | Kontakt | Impressum | Datenschutz